Dabei ist auch ein spannendes Seil:
Ein Aufzugsseil für den Giant Swing, das äußerst unterschiedlich aussieht: Der erste Meter (rote Farbe) war geschützt gegen Witterung und ist praktisch unbenutzt, der Rest teilweise komplett "durch". Das Einzigartige: Da ein Aufzugsseil nicht sicherheitskritisch ist, wurde es so lange verwendet, bis der Mantel durchgescheuert war.
Das perfekte Testobjekt!
Zuerst wird der neuwertige Abschnitt getestet:
oder hier: http://youtu.be/oxD20k8oVoM
Dieser Teil hielt also mehr als 2 Tonnen im Knoten.
Danach testete ich den Teil, der am verschlissendsten war und selbst beim "sparsamsten" PSA-Prüfer als "längst ablegereif" erkannt worden wäre:
Auch dieses Video gibt es auf Youtube.
Mit knapp über 6 kN (nicht im Knoten!) ist das Seil bemerkenswert geschwächt.
Interessant auch noch, wie stark der Teil ist, der durchaus als verwendungsfähig eingestuft werden kann.
Riss im Knoten bei über 900 kg, was durchaus noch im grünen Bereich ist.
Eine mikroskopische Aufnahme zeigt den Unterschied in der Struktur. Oben das "durchgewalkte" Teil, unten der geschützte Teil:
Interessant ist, dass die einzelnen Fasern des Kerns kaum sichtbare Unterschiede aufweisen:
Das neuwertige Referenzseil:
Das verschlissene Seil:
Was schon auffällt ist, dass die Fasern von schwächeren Seilen verbogen sind. Mir fällt eine Parallele zu Drahtseilen mit Schaden ein. Sehen die Drähte dieses Stahlseils im Bild rechts nicht ähnlich aus wie die Fasern eines (benutzen) Polyamidseils?
Im Bild rechts ist der Kern eines (stark benutzten) Hallenseils, das bei 580 kg im Knoten gerissen ist.:
Im Vergleich dazu ein neues Seil (gleicher Typ):
Zusammenfassung
Dieses Seil stützt meine Hypothese, dass die Zeit kein Kriterium ist.
Möglicherweise liegt die Hauptursache für die Schwächung im "Biegewechsel", also wie oft das Seil unter Last über eine Umlenkung läuft. Dieser Frage werde ich im Jänner nachgehen ... da bekomme ich hoffentlich meinen "Toprope-Simulator".
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