Die provisorische Testanlage ist fertig. Provisorisch, weil die Kraft nicht gleichmäßig erfolgt, wie es eben bei einem Hubzug der Fall ist.
Das Dynamometer habe ich hinter den Hubzug geschaltet, da der Schlag beim Reißen dadurch abgedämpft wird. Auf die Kraft hat das keinen Einfluss.
Mittels RS 232 Schnittstelle werden die Daten in den PC übertragen und dort mittels RealTerm eingelesen.
Die aufgezeichneten daten werden in Excel importiert und graphisch dargestellt:
Man sieht deutlich, wie der Knoten bei ca. 900 kg (was man nicht sieht: lautstark) nachgibt und das Seil bei 12050 N reißt.
.
Dass nebenbei auch dieses Seil wieder 12 kN gehalten hat ist ein erfreuliches Nebenergebnis.
Das Seil ist mindestens 20 Jahre alt, davon 15 Jahre im Baum.
Interessant ist, dass der Knoten beim Riss aufgegangen ist.
I describe my research and the results. Ich beschreibe meine wissenschaftliche Arbeit und die Umsetzung der Ergebnisse.
Freitag, 17. Januar 2014
Dienstag, 14. Januar 2014
Was für eine Bremskraft hat das Grigri?
Ich habe mir vorgenommen, alles, was ich lese, selbst zu überprüfen, und habe bisher einige Überraschungen erlebt. Hier ist ein Beispiel:
Das Grigri wird manchmal beschrieben als Kraftbegrenzer, wenn man Seile spannt. Die Kraft, wo es zu rutschen beginnt, soll zwischen 4 und 7 kN liegen.
Das wollte ich überprüfen:
Versuchsaufbau zwischen zwei Bäumen, Dillon EDX 5000 Dynamometer, Hubzug (zieht ca. 1.200 kg), Grigri, Seil, am anderen Baum befestigt.
Das Seil: Ein Kletterseil, sehr weich und flexibel aus dem Jahr 1995.
Die Überraschung:
Das Grigri hat nicht nachgegeben.
Bei 900 kg Maximalkraft (untere Zahl = Peakbelastung, obere Zahl ist aktuelle belastung - Polyamid entspannt sich sofort wieder) habe ich abgebrochen, da mir die Sache unheimlich wurde und ich nicht mein Grigri zerstören wollte.
Ich bin noch nicht dazugekommen, den Versuch zu wiederholen, aber ich würde mich nicht darauf verlassen, dass das Grigri wirklich als Kraftbegrenzer wirkt. Offensichtlich macht es manchmal statisch zu.
Anmerkung: Das Grigri hat vorerst ausgesehen als ob es kaputt wäre, so weit war der Bremsnocken herausgezogen. So richtig deformiert hat es ausgesehen. Mit ein bißchen Gewalt konnte das aber behoben werden, das Grigri geöffnet und das Seil entfernt.
Das Grigri wird manchmal beschrieben als Kraftbegrenzer, wenn man Seile spannt. Die Kraft, wo es zu rutschen beginnt, soll zwischen 4 und 7 kN liegen.
Das wollte ich überprüfen:
Versuchsaufbau zwischen zwei Bäumen, Dillon EDX 5000 Dynamometer, Hubzug (zieht ca. 1.200 kg), Grigri, Seil, am anderen Baum befestigt.
Das Seil: Ein Kletterseil, sehr weich und flexibel aus dem Jahr 1995.
Die Überraschung:
Das Grigri hat nicht nachgegeben.
Bei 900 kg Maximalkraft (untere Zahl = Peakbelastung, obere Zahl ist aktuelle belastung - Polyamid entspannt sich sofort wieder) habe ich abgebrochen, da mir die Sache unheimlich wurde und ich nicht mein Grigri zerstören wollte.
Ich bin noch nicht dazugekommen, den Versuch zu wiederholen, aber ich würde mich nicht darauf verlassen, dass das Grigri wirklich als Kraftbegrenzer wirkt. Offensichtlich macht es manchmal statisch zu.
Anmerkung: Das Grigri hat vorerst ausgesehen als ob es kaputt wäre, so weit war der Bremsnocken herausgezogen. So richtig deformiert hat es ausgesehen. Mit ein bißchen Gewalt konnte das aber behoben werden, das Grigri geöffnet und das Seil entfernt.
Dienstag, 7. Januar 2014
Keine Panik bei Mantelrissen
Zu den unangenehmen Erlebnissen beim Hochsteigen an einem Seil gehört
das Erschrecken, wenn man sieht, dass das Seil durchgescheuert ist.
Keine Frage, Durchscheuern ist eine der Ursachen für Unfälle durch Seilriss. Beschädigungen des Mantels, wo man den Kern sieht, sind ein eindeutiges Kriterium, das Seil auszuscheiden (zumindest an dieser Stelle durchschneiden).
Nun hat es mich interessiert, wie knapp ich solcherart schon einem Absturz entgangen bin - ich habe schon öfter dieses Erlebnis gehabt.
Damit knüpfe ich an den Versuch an, den ich schon berichtet habe.
Hier ist die Versuchsanordnung: Mindestens 20 Jahre altes Statikseil, als Auf- und Abstiegsseil sowie als Sicherungsseil verwendet. Bulin auf der einen Seite, Achter auf der anderen.
Mit dem Stanleymesser habe ich den Mantel durchtrennt und mit der Belastung begonnen. Bei 1200 kg Belastung zeigt sich folgendes Bild:
Die aktuelle Belastung ist 1030 kg, weil sich ein Seil immer etwas entspannt unter konstanter Belastung.
Bei einer weiteren Erhöhung der Last auf 1300 kg begannen einzelne Garne zu reißen. Zuerst reißt ein Garn:
Gleich darauf mehrere.
Darauf hin entspannte sich das Seil auf 730 kg.
Eine weitere Belastung führte sofort zu weiteren Brüchen einzelner Garne. schließlich blieben 4 Garne übrig, die immerhin noch 510 kg hielten.
Das ist die gute Nachricht: Das Seil würde immer noch normale Auf- und Abstiegsvorgänge aushalten. Wesentlich ist nur ein Knoten im Ende (oder das Ende gut verschmolzen), weil dadurch der Mantel nicht vom Kern rutschen kann.
Fazit: Der Titel mag provokant erscheinen, aber Panik dürfte nicht nötig sein, wenn man zu so einer Stelle kommt. Solange der Kern unbeschädigt ist, hält das Seil für Aufstieg und Abseilen mehr als ausreichend.Es liegt auch eine gewissen Logik darin: in Kletterseilen und Statikseilen trägt der Kern die Hauptlast. Wenn das Seil mit einem Knoten befestigt ist, schwächt dieser Knoten das Seil nmindestens genau so viel wie der fehlende Mantel.
Keine Frage, Durchscheuern ist eine der Ursachen für Unfälle durch Seilriss. Beschädigungen des Mantels, wo man den Kern sieht, sind ein eindeutiges Kriterium, das Seil auszuscheiden (zumindest an dieser Stelle durchschneiden).
Nun hat es mich interessiert, wie knapp ich solcherart schon einem Absturz entgangen bin - ich habe schon öfter dieses Erlebnis gehabt.
Damit knüpfe ich an den Versuch an, den ich schon berichtet habe.
Hier ist die Versuchsanordnung: Mindestens 20 Jahre altes Statikseil, als Auf- und Abstiegsseil sowie als Sicherungsseil verwendet. Bulin auf der einen Seite, Achter auf der anderen.
Mit dem Stanleymesser habe ich den Mantel durchtrennt und mit der Belastung begonnen. Bei 1200 kg Belastung zeigt sich folgendes Bild:
Die aktuelle Belastung ist 1030 kg, weil sich ein Seil immer etwas entspannt unter konstanter Belastung.
Bei einer weiteren Erhöhung der Last auf 1300 kg begannen einzelne Garne zu reißen. Zuerst reißt ein Garn:
Gleich darauf mehrere.
Darauf hin entspannte sich das Seil auf 730 kg.
Eine weitere Belastung führte sofort zu weiteren Brüchen einzelner Garne. schließlich blieben 4 Garne übrig, die immerhin noch 510 kg hielten.
Das ist die gute Nachricht: Das Seil würde immer noch normale Auf- und Abstiegsvorgänge aushalten. Wesentlich ist nur ein Knoten im Ende (oder das Ende gut verschmolzen), weil dadurch der Mantel nicht vom Kern rutschen kann.
Fazit: Der Titel mag provokant erscheinen, aber Panik dürfte nicht nötig sein, wenn man zu so einer Stelle kommt. Solange der Kern unbeschädigt ist, hält das Seil für Aufstieg und Abseilen mehr als ausreichend.Es liegt auch eine gewissen Logik darin: in Kletterseilen und Statikseilen trägt der Kern die Hauptlast. Wenn das Seil mit einem Knoten befestigt ist, schwächt dieser Knoten das Seil nmindestens genau so viel wie der fehlende Mantel.
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