Dienstag, 14. Mai 2024

Gutachten zur Verlängerung der Lebensdauer von Gurten

Es ist unzweifelhaft, dass die Maximale Lebensdauer von Gurten (oft 10 Jahre, manchmal mehr, manchmal aber sogar weniger) eine von den Herstellern willkürlich festgelegte geplante Obsoleszenz ist. 

Das bedeutet: Gurte, die noch jahrelang gebrauchsfähig sind, werden unnötigerweise weggeschmissen.

 Vor allem für Seilgärten, die oft 50 bis 150 Gurte haben, habe ich hier eine Vorgangsweise entwickelt, dieses Dilemma zu lösen: 

Ich teste zwei der schlechtesten (verschlissendsten) Gurte angelehnt an die Gurtnorm. 

Das bedeutet: Im Dummy müssen sie 15 kN standhalten. Das ist die Norm für Neugurte.


 

In den allermeisten Fällen wird dieser Wert überschritten, oft sogar um das 2-3fache.

Nun stellt sich die Frage, wie die Lebensdauer nach einem positiven Test zu bewerten ist. 

Ich meine: Man kann sie genauso wie einen Neugurt behandeln.

 Die Begründung:

Es gibt folgende bekannte Möglichkeiten, dass ein Gurt versagt:

  • Überdurchschnittliche, deutlich erkennbare Abnützung
  • Mechanische Beschädigung (Schnitte usw.)
  • Chemie.

Abnützung und Beschädigung muss sowieso bei der Sichtprüfung erkannt werden und kann bereits „morgen“ stattfinden.

Chemische Zerstörung ist sowieso nicht erkennbar, auch nicht in der Jahresinspektion. Die muss durch Lagerung vermieden werden.

UV-Schädigung ist nicht zu erwarten, da davon ausgegangen werden kann, dass die Gurte nicht in der prallen Sonne gelagert werden. Durch Normale Benützung kann keine ausreichende UV Schädigung auftreten.

 Mit anderen Worten: Es macht keinen Unterschied, ob der Gurt 10 oder 20 Jahre alt ist, solange er gut gelagert ist und sichtgeprüft wird.

 Dies gilt auf jeden Fall bis zu 40 Jahren (das sagt die wissenschaftliche Evidenz).